Der optimierte Dipol

Mit ein wenig mehr Aufwand kann man einen normalen Dipol verbessern. Oft wird an einem Dipol direkt das Koaxialkabel
angeschlossen. Das hat den Nachteil der Fehlanpassung und eines undefinierten Strahlungsdiagramms, weil der frei
hängende Dipol über 50z hat und die Abschirmung des Koaxialkabels ein Teil der Antenne darstellt.  Die Symmetrie kann
mit einer Mantelwellensperre am Einspeisepunkt des Dipols hergestellt werden. Dazu sollte man kurz vor dem Strahler das
Kabel über einen Ringkern wickeln. Ist der induktive Widerstand größer als 500ohm fließt kein nennenswerter Strom über die
Abschirmung des Koaxialkabels, sondern die Energie geht in den Dipol und das Strahlungsdiagramm ist symmetrisch,
wie im Lehrbuch. Der Wirkungsgrad steigt und Funkplatz bleibt ohne Hochfrequenz.


Der reale Dipol hat je nach Aufbauhöhe und Umgebung möglicherweise eine Impedanz von bis zu 70z, aber das Koaxialkabel
hat konstante 50z. Um diese Fehlanpassung zu verhindern kann vor dem Einspeisepunkt des Dipols eine kurze symmetrische
Leitung zwischen geschaltet werden, wie z.B. ein 300z Flachbandkabel oder eine kurze "Hühnerleiter" (Ladderline)
Diese Leitung verkürzt den Dipol und reduziert dadurch dessen Widerstand ohne die imaginären Anteile zu erhöhen. 
So ist ein SWR von 1:1,0 in Bandmitte möglich.
Die Verluste durch Fehlanpassung, die besonders im Koaxialkabel entstehen, gehen von einigen dB gegen Null. 
Dagegen geht der Gewinn des etwas zu kurzen 0,5-lambda-Dipol nicht
zurück. Das Strahlungsdiagramm bleibt.

Eine zweite Möglichkeit die 50z zu erhalten ist, den Dipol ein wendig abzuwickeln. Man benötigt dann 3 Aufhängepunkte.
Gegen die gerade, also gestreckte Variante des Dipols, ändert sich aber das Strahlungsdiagramm. Dies kann ein
Vorteil sein, weil das Minimum nicht so stark vorhanden ist. So geht vielleicht in den Hauptstahlrichtungen der
Gewinn um 0,5dB zurück aber im Minimum kann das Signal um vielleicht 6dB steigen.

Der mit dem Koaxialkabel gewickelte Ringkern sollte immer an der Verbindungsstelle zum Dipol vorhanden sein.


Es ergibt sich nun auf der dreifachen Grund-Frequenz des Dipols noch ein weiterer Vorteil. Die Impedanz von 50z
nähert sich auch auf der dreifachen Frequenz an und so steigt auch hier der Wirkungsgrad.
Es kann sich noch ein Vorteil für die dreifache Frequenz ergeben.
Durch die Verkürzung des 1,5-lambda-Dipols in Richtung eines optimalen 1,28-lambda-Dipols steigt der Gewinn
der flachen Abstrahlungskeule um etwa 2,5dB gegenüber den
entsprechenden 0,5-lambda-Dipol,
wenn die Antenne vertikal montiert wird.

hier ein Beispiel mit einem vertikalen Dipol für das 2m- und 70cm-Band
2mDipol