Zusatzbox für den IC-7000


Warum?
Die NF-Wiedergabe des IC-7000 ist sehr verrauscht. Der Grund ist ein falscher Pegelplan und ein
NF-End-Verstärker LA4425A, der eine feste 46dB (200fach) Verstärkung hat.

Die Lautstärkereglung und Umschaltung wird mit einem elektronischen Schalter TC4W53FU
vor dem NF-Verstärker im viel zu geringem mV–Bereich durchgeführt. Mit einem 1k-Widerstand und
einem 1µF-Kondensator in Reihe, parallel zum Eingang des LA4425A kann man das Rauschen auf etwa
ein Virtel reduzieren. Die Gesamtverstärkung reicht dann noch aus. 

1k+1µf

Die Reduzierung des Rauschens reicht aber immer noch nicht für ein empfindliches (Funker)Ohr. 
Ich kann nicht verstehen, wie man so eine schlechte NF bauen kann?
Am ACC-Ausgang pin 12 (hellbau) des IC-7000 liegt aber glücklicherweise das rauschfreie 
Empfangssignal mit etwa 250mV an.
Mit einem empfindlichen und guten Kopfhörer, wie zum Beispiel der "KOSS SPORTA PRO" kann man
an diesem Anschluß schon die unverfälschte NF-Qualität des IC-7000 genießen.
Für einen exteren NF-Verstärker ohne Rauschen muß für den Sendefall zusätzlich der CW-Mithörton 
zugemischt werden. Das Squelch muss ebenfalls im neuen NF-Teil funktionieren. 

Der zweite Grund ist der mitgelieferte 13polige ACC-Stecker mit schon angelöteten Kabelstück.
An die freien Enden des Kabels muss sowieso ein Adapter angeschlossen werden um die Kontakte 
verteilen zu können. Es müssen schließlich einige Geräte an das ACC-Kabel angeschlossen werden, 
was eine sinnvolle und universelle Verteilungtechnik mit meheren Anschlußmöglichkeiten notwendig macht.

Wie?
In einem kleinen schwarzen Plastgehäuse unter dem IC-7000. Der klappbare Ständer wird
abgeschaubt und durch diese Box ersetzt. Ich habe dazu ein altes Gehäuse von einem notebook-Netzteil
genommen.  Damit steht der TRX wie mit dem Ständer. Zwei kleine Gummifüße garantieren einen stabilen 
und ruschfreien Stand. Unter dem großen Sendersuchrad kann man die Lautstärke der neuen rauschfreien
NF einstellen. Die Zusatzgeräte werden von hinten und von der Seite in die Box gesteckt, so das die Kabel 
nach rechts, links, oder hinten behinderungsfrei zu den angeschlossenen Geräten, wie Endstufen, Preselektror, 
Vorverstärker, Computer usw. geführt werden können. 
Durch seitliches Drehen des kleinen TRX kann man bequem, kabelfreundlich und übersichtlich die Geräte anstecken.

Die 13 ACC-Anschlüße werden mit dem mitgelieferten Stecker mit den freien Drahtenden über einen
15pol. PC-Stecker und passender Buchse mit der Box verbunden. Die 3,5mm-Klinkenbuchse ist für die
Morsetaste in der Box.

acc-adapter

Ausgänge der ACC-Buchse = Eingänge der Box
1 braun:    8 Volt stabilisiert, maximal 10mA
2 rot:        Masse - GND
3 orange:  bei TX auf Masse bis 50 Mhz, bis 200mA
4 gelb:     Daten für AT
5 grün:     nc - nicht benutzt
6 blau:     ALC für PA, 0 bis 4V/10k
7 dunkelrot: bei TX auf Masse ab 144 Mhz, bis 200mA
8 grau:    plus 13,8 Volt/1A
9 weiß:    Key für ATU
10 schwarz: RTTY-Tastung, High über 2,4V – Low unter 0,6V/2mA
11 rosa:  Eingang Modulation 100 mV an 10 k
12 hellblau: NF-Ausgang, bis 300 mV von 4,7 k
13 hellgrün: Squelch, bei RX 0,3V/5mA, ohne Signal 6V/0,1mA

Zusätzlich wird die NF über 3,5mm-mono-Klinke und Kabel zur Box geführt.
Nur der vordere Kontakt des 3,5mm-Klinkenstecker wird angelötet. 

Ich habe noch eine 3,5mm-stereo-Einbaubuchse für die Elbug-Kontakte Punkt+Strich in den
15poligen PC-Stecker eingebaut. Mit einem zusätzlichen Adapter kann die 3,5mm Klinkenbuchse mit
der 6,3mm-Klinkenbuchse des IC-7000 verbunden werden. Der vordere Kontakt ist der Punktkontakt  
und der hintere Kontakt ist der Strichkontakt der Elbug. In der Box ist noch soviel Platz um eventuell eine
Zweiseitengebemechanik für CW einzubauen. Eine sperrige und zusätzliche externe Morsetaste wäre 
dann nicht mehr notwendig und die Funkstation würde so noch kompakter werden. Durch das Gewicht des
IC-7000 hätte diese neue Morsetaste einen stabilen Stand. Ich habe sie aber noch nicht eingebaut. 

Ausgänge der Box
alle mit 3,5mm-stereo-Klinkenbuchse ohne Schalter
out1 + out2 = Kopfhöreranschlüsse, vorn und mitte Kurzschluß, hinten Masse
out3 = Lautsprecheranschluss
out4 = Headset-Mike, mitte Mike, hinten plus über ein Widerstand für Elektretmikrofone
out5 = PC-Anschluß, vorn NF vom TRX zum PC (RX), mitte NF vom PC zum TRX (TX)
out6 = PC-PTT,
out7 = TX-Kontakt für KW und 50MHz, geht beim senden auf Masse mit maximal 2A
out8 = TX-Kontakt für VHF und UHF, geht beim senden auf Masse mit maximal 2A

Bedienelemente
10k-Poti für Lautstärke 
Schalter für NF-Filter, 4 Stellungen

  1. UKW-Rundfunk, Deemphasis (Mitten und Höhenabsenkung)

  2. UKW-Rundfunk, Anhebung bei 6000KHz dann Tiefpass 

  3. Sprachfilter Tiefpass 4500KHz

  4. CW-Empfang, Bandfilter 650Hz, Bandbreite 250Hz

Wiederspruch
Die PTT-Funktion meines IC-7000 um eine Endstufe zu schalten funktioniert nicht wie in der Dokumentation angegeben.
Auch ein reset für die Werkseinstellung änderte nichts. Um Squelch und PTT optimal nutzen
zu können musste ich nur den Anschluß pin7 beschalten. Warum das so ist kann ich nicht nachvollziehen. 
Die PTT-PA  und die Squelchfunktion funktioniert nur über den pin7. Auf CW war keine Tastung über pin3 festzustellen.
Die Spannung an pin7 ist bei RX unter 1V und bei TX etwa 6V. 
Wird die Squechfunktion bei FM benutzt ist ohne Rauschen und ohne Signal die PTT getastet und die PA auf TX.
Man kann also nur eine Endstufe auf FM benutzen, wenn man immer das Rauschen zuläßt.
Dies stört mich zur Zeit nicht, weil ich keine PA für FM nutzen möchte und bei CW und SSB wird die PA sauber geschaltet.

Schaltung

mischer

filter

Der 4-fach-OPV ist ein alter B084 der auf einer Lochrasterplatte gesteckt wurde. Auf der Unterseite habe ich mit 
SMD-Bauelementen die Schaltung relativ schnell realisiert. Die ganze Baugruppe ist dadurch nicht viel größer als
der IC selbst. Jeder andere normale OPV ist möglich.
Der NF-Schalter gibt das Signal über ein 10K-Poti an einen NF-IC LM386. Für den Kopfhörer wurde ein 
Spannungsteiler vorgeschaltet, so das kein Rauschen ohne Signal im Kopfhöhrer warzunehmen ist.  
Der Qualitätsunterschied zum orginalen NF-Ausgang ist enorm. Nur noch das Nutzsignal ist zu hören.  HIFI auf Kurzwelle! 

Entwickelt habe ich das Filter mit LTSpice und es ist erstaunlich wie genau Simulation mit der Realität übereinstimmt. 
Mit LTSpice kann man so sein Wunschfilter nach den vorhandenen Bauelementen erstellen.
Hier zum download die Simulationsdatei für LTSpice zur Anpassung an eigene Wünsche. 
Schalter und Mischer
Tiefpass-Filter 6000Hz und 4500Hz
CW-Filter 650Hz