optimierter Fenster-Duo-Band-Dipol 2m70cm

Mein Wunsch war es, die Bedingungen für ein 2m70cm-Handfunkgerät zu verbessern ohne aufwendige und sichtbare
Antennen zu installieren. Des weiteren sollte die Bedienung des Handfunkgerätes durch ein dickes Koaxialkabel nicht
behindert werden. Ein 4,37m langes Stück RG174 war der Kompromiss im Tausch gegen die originale Antenne des Handfunkgerätes.
So lässt sich das Handfunkgerät immer noch leicht in die Hand nehmen und wie ein Handmikrofon bewegen.
Die 4,37m wurden mit einem AW07A ausgemessen um etwa die gleichen Impedanzen am Funkgerät und Antenne zu haben.
Der Verkürzungsfaktor meines vorrätigen RG174 ist somit 0,63 und nicht 0,66, wie oft angegeben. Man sieht, das sich
messen lohnt, wenn es irgend wie möglich ist.
Nach einigen nicht befriedigenden Versuchen mit einer Dual-Band-Fenster-Quad und einer J-Antenne mit
Koaxstub wurde auch an einen Duo-Band-Dipol mit einem Open-Sleeve-Element für 70cm gedacht.
Die Dual-Band-Fenster-Quad aus Aluminium brachte kein gutes SWR auf beiden Bändern, trotz einstellbarer Gamma-Anpassung.
Die J-Antenne hat leider ihr SWR-Minimum auf 70cm überhalb des Bandes, wenn optimal auf 2m abgeglichen wird.
Das
Open-Sleeve-Element für 70cm hätte einen höheren mechanischen Aufwand und Sichtbarkeit bedeutet.

So wurde mit EZNEC versucht einen einfach zu bauenden und wenig sichtbaren Duo-Band-Dipol zu entwickeln.
Weitere Informationen für diese Idee sind unter "Der optimierte Dipol" zu finden.
Das Ergebniss war ein Duo-Band-Dipol aus 2,5mm² Lautsprecherkabel, der nun etwa 18cm vor dem Fensterrahmen auf
gehangen wurde, ohne das Fenster zu beschädigen.  Er ist von der Straße nur bei genauen Hinsehen zu erahnen.

Das optimale SWR für beide Bänder kann in Grenzen durch verschieben von einigen mm des Ringkernes und
durch verändern des Abstandes zum Fensterrahmen gefunden werden.
In EZNEC ist im Freiraum der Abstand von der Quelle bis zu den Strahlern 76mm und die Gesamtlänge des Dipol 90cm. 
Real, in der Nähe der Erde, ergibt dies ein Optimum auf zu tiefen Frequenzen, so das der Abstand in der Realität auf
70mm und der Dipol auf 87,3cm reduziert werden musste.
Vermutlich bewirken
die Nähe zum Fenterrahmen und die ersten mm des Koaxialkabels, die vielleicht auch als
Transformatorleitung wirken, diese Verschiebung zu tieferen Frequenzen.

Nur mit einem Haltedraht, welcher wie das RG174, oben im weißen Fensterrahmen ein geklemmt ist, wurde der Dipol
ohne große Zugkräfte locker auf gehangen. Alles wurde, nahezu unsichbar, mit weißem Klebeband befestigt und verlegt.
Das dünne und flexible RG174 ist dazu bestens geeignet. Um vielleicht die "Unsichtbarkeit" zu verbessern, könnte man
die 1mm Polyester-Seile gegen monofile Angelsehne und Bandleitung gegen Eine mit Luftisolierung, tauschen.
Weißes Koaxialkabel und ein dünnerer Strahler wären ebenfalls möglich, wobei ein dünnerer Strahler funktechnisch
einige Nachteile hat. Möglich ist aber, ein blankes 2mm-Kuperrohr, welches, mit den anderen äußeren Teilen,  kurz
mit Plastik70 besprüht wird um
Korrosion zu vermeiden.

Nicht nur das SWR war endlich akzeptabel, sondern auch die Funkqualität bzw. Reichweite hat sich deutlich erhöht.
So sind nun rauschfreie direkte QSOs in 22km Entfernung mit nur 300mW auf beiden Bändern möglich und man
kann das Handfunkgerät halten wie man möchte ohne Auswirkung auf Funkverbindung.
Der Fenster-Duo-Dipol befindet sich dabei im 5.Stock und es ist kein hoher Berg in Richtung Gegenstation dazwischen.

Hier die EZNEC-Datei zum download