Einige Gedanken über die Benutzung von Bleiakkumulatoren auf Booten
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Jeder, der Bleiakkus nutzt sollte ständig einen Überblick über die
Strom- und Spannung-Zustände haben.  
Es sollten dafür zwei digitale LCD-Messwerke (LCD-Display`s) benutzt werden,
weil analoge Messwerke zu ungenau sind. Sie sollten ausreichend groß
und immer leicht sichtbar sein.  Die kleinste Stromanzeige kann plus/minus 0,1A
und der kleinste Spannungswert 0,01V (10mV) sein. Die Strommessung kann über den
starken Zuleitungsdraht zum Minunspol des Akkus realisiert werden. Einen extra teuren
Shunt bzw. Vorwiderstand muss nicht unbedingt gekauft werden. Das Kabel tut es auch, wenn
der Abgriff mit einem definierten Strom festgelegt wird. Für 1mOhm erhält man an einem
Spannungsdisplay von 199,9V +-199,9A. Für 10mOhm erhält man +-19,99A.
Eine Plusanzeige (keine Minuszeichen vor dem angezeigten Wert) am Stromdisplay
bedeutet der Akku wird mit dem angezeigten Strom geladen und ein Minuszeichen vor
der Displayzahl zeigt uns den Entladestrom, also den Verbraucherstrom bzw. den Differenzstrom
zwischen Ladung und Entladung an, denn der Stromsensor ist direkt am Akku angeschlossen.
Liefert z.B. ein Solarpanel 2A und man verbraucht gerade 3A, dann steht auf dem
Strommesser -1A.  Nach einer Weile entwickelt man ein Gefühl für den angezeigten Strom,
entsprechend der angeschlossenen Verbraucher und Stromlieferer, wie Ladegerät oder
Photovoltaikpanel. 
Ein defektes Gerät, Schalter, Kabel oder eine defekte Positionslampe wird so schnell
entdeckt.  Weil die maximale Kapazität des Akkus bekannt ist und die Spannung genau abgelesen
werden kann, ist es leicht die Zeit des Ladevorgang bzw. die verbleibene Kapazität einzuschätzen.
Man kann nun entscheiden ob der Ladestrom oder die Ladezeit erhöht werden muss
oder ab vielleicht Verbraucher abgeschaltet werden können. Ein angeschlossenes
Photovoltaikmodul sagt uns sogar ob draußen die Sonne scheint oder Wolken vorbei ziehen.
Der  Zustand der gesamten Elektrik kann mit zwei digitalen Anzeigen wirkungsvoll
überprüft werden.  Auf eine teure Automatikelektronik kann verzichtet werden,  weil sie oft
falsche Sicherheit vortäuscht. Die digitale Anzeigen für Strom und Spannung sind Pflicht,
damit die Elektrik für uns durchsichtig und erfahrbar wird.
Es sind unsere "Sinnesorgane" bzw. unsere "Tankanzeige für Elektroenergie".



Das Bild zeigt das baldige Ende einer Ladung an. Es fließen nur noch 0,9 Ampere
in den Akku, weil schon 13,74 Volt erreicht sind.
Leider benötigen die meisten digitalen Messwerke eine extra Energieversorgung von
7 bis 12V bei etwa 1mA Stromverbrauch. Eine einfache Möglichkeit ist die Benutzung eines
kleinen 12V-Bleiakkus der mit einem 2-poligen Umschalter einmal am Bordakku und dann
wieder an die Messwerken geschaltet wird.

akkubeschaltung

Für  Skipper oder Camper die sich einfach nicht merken können,
was welche Akkuspannung bedeutet, sollten sich diese grobe Einteilung
ausdrucken und neben das digitale Voltmeter hängen.  

14,4V - Akku wird geladen,  Überladung- und Gasungsgefahr
13,8V - Akku wird geladen, maximale Dauerspannung
13,2V - Akku wird geladen, problemlose Dauerspannung
12,7V - Ruhespannung eines sehr guten und vollen Akkus
12,6V - Ruhespannung eines guten vollen Akkus
12,5V - Ruhespannung eines brauchbaren vollen Akkus
12,5V - unter geringer Stromentnahme: guter Akku voll
12,0V - unter geringer Stromentnahme: Akku halb leer
11,5V - unter geringer Stromentnahme: Akku leer
11,0V - unter geringer Stromentnahme: Akku absolut leer wird langsam Sondermüll
10.5V - unter geringer Stromentnahme: Akku wird Sondermüll
10,0V - Akku ist Sondermüll

Unter Ruhespannung soll die Spannung gemeint sein, welche nach einigen Stunden,
z.B. ein Tag,  ohne Stromentnahme am, vorher aufgeladenen  Akku anliegt.
Geringe Stromentnahme bedeutet etwa 1..3% der Kapazität.
Also für ein 100Ah-Akku sind das 1 bis 3A.

Akkus parallel schalten
Es gibt immer wieder Gerüchte, dass man Akkus von verschieden Herstellern oder mit
verschieden Kapazitäten oder Säure und Gelakkus nicht parallel schalten soll.   
Alles Quatsch!   
Die Spannungsliste gilt für alle Bleisäure- und Gelakkus!
Oder haben Sie schon mal ein Ladegerät gesehen an dem  man den Akkuhersteller
auswählen kann?  Es ist nur die Ruhespannung wichtig, welche nicht viel größer
als 0,1V auseinander liegen sollte. Beide Akkus sollten für diese Messung gleich voll
geladen sein und die gleiche Ruhezeit haben.  Am besten beide voll laden und nach
ein paar Stunden messen. Wenn das erste mal die Akkus zusammen geschaltet werden,
kann man zur Kontrolle ein Amperemeter mit einem 10A-Messbereich nehmen.
Nach einigen Minuten sollte der Ausgleichstrom, wenn überhaupt vorhanden nur noch
einige Milliampere sein und gegen Null gehen.  Fließen nach etwa 10 Minuten immer noch
einige Milliampere dann sollte man die Akkus nicht zusammen schalten.
Es ist sogar günstig, wenn ein Bleigelakku zu "normalen" Säurebleiakkus
geschaltet wird, weil die Gel-Akkus eine geringere Selbstentladung haben und dadurch
die ganze Akkubank z.B. im Winterlager des Bootes für eine längere Zeit vor Unterspannung
und dadurch Zerstörung schützen könnte.   

Eine weitere Unart ist die elektrische Zerstückelung der Akkubank.  Kennen Sie Autos mit
zwei oder drei Tanks, weil man Angst hat ein Tank wird unbemerkt leer oder geht kaputt?  
Bei den Akkus gibt es bei der Teilung sogar größere Nachteile als bei Benzintanks, wie z.B.
schlechter  Wirkungsgrad beim Laden und Entladen, denn die Trenn- und Verteilelektronik
kostet Zuverlässigkeit, Energie und Geld.  Durch diese geschaffene  Übersichtlichkeit geht es
bis zum Totalausfall eines Akku, wegen Tiefentladung,  weil niemand den momentanen Zustand
erkannt hat. Der (Benzin) Energieverbrauch steigt, wenn schneller (gefahren) entladen
wird, weil die Kapazität nicht linear mit dem entnommenen Strom ist. Je weniger Strom
Sie aus ein Akku entnehmen, desto höher ist die zur Verfügung stehende Kapazität. 
Die Kapazitätsdaten der Akkus beziehen sich  nicht umsonst auf eine 20 stündige Entladung. 
Also ein 100Ah-Akku wird mit 5A von 12,5V auf 11,5V in 20 Stunden entladen.
Möchte man z.B. mit 100A mit diesem Akku starten, dann ist der Unterschied noch
deutlicher. Im anderen Fall, wenn man nur 1A dem Akku  entnimmt kann man ihn vielleicht
120 Stunden, statt nur 100 Stunden benutzen.
Was für den Autofahrer die Tankanzeige ist, ist für den Akku die digitale
Spannungsanzeige.  
Soll es unbedingt ein externer Akku sein, so muss ihn auch die komplette Pflege und Beachtung
also zweite Anzeige geschenkt werden um keine böse Überraschung zu erleben.
Das mindeste wäre den externen Akku mit einer Diode, am besten mit einer Schottkydiode
zu verbinden, welche den externen Akku, fast bis auf die Spannung der "Haupt-Akkus" voll laden kann.
So kann der externe Akku von der Hauptakkubank  mit seinen Verbrauchern nicht entladen
werden kann.  Es kann sinnvoll sein einen Akku örtlich in der Nähe eines großen Verbrauchers,
wie z.B.  Anlasser oder  Ankerwinch zu montieren, weil dann die starken, schweren und
teuren Kabel nur kurz sein müssen. Das lange Kabel zum Hauptakku braucht nur
für den Ladestrom ausgelegt werden.  Also z.B. nur für 5A.   
Ein weiterer Vorteil kann die bessere Gewichtsverteilung auf einem Boot sein.
Bleiakkumulatoren sind schwer und sollten so dicht wie möglich in Kielnähe platziert werden.

Eine große Kapazität hat mehrere Vorteile. 
1.Eine große Kapazität wird meistens nicht voll ausgenutzt, was die Lebensdauer
der Akkus erhöht und so vielleicht die Ausgaben für den zusätzlichen Akku
fast neutralisiert.

Die Lebendsdauer eines Blei-Akkus hängt hauptsächlich vom Typ, seinen Endladungen und
der Dauer der Temperaturen über 20 °C ab.
Ein AGM oder Bleigelakku kann öfters entladen werden und so neutralisiert sich auch hier der

höhere Preis. Also unbedingt die Herstellerdaten besorgen um das Preis-Leistungsverhältnis
einschätzen zu können.
Die Frage ist doch, wieviel Kapaität kann ein Akku in seinem Leben speichern.
Eine Batterie, die nur einmal ihre Kapazität abgeben kann kostet z.B. 10,- Euro, aber ein Akku
der die gleiche Kapazität 100 mal abgeben kann, kostet 100,- Euro.
Damit ist die Energiespeicherung mit dem Akku 10 mal billiger.
Hier mal ein durchschnittliches Beispiel zur Ausnutzung eines Akkus:
250 Zyklen werden bei 100% iger  Entladung erreicht.
500 Zyklen werden bei 50% iger Entladung
1000 Zyklen werden bei nur 30% iger Entladung erreicht.
Man erkennt an diesen Herstellerangaben, das es fast egal für die Ausnutzung ist, ob ein Akku
2 mal zu 50% oder 1 mal zu 100% entladen wird.

Dieser Fakt wird oft falsch verstanden und es werden falsche Erkenntnise daraus abgeleitet.

2.Des weiteren wird die Sicherheit erhöht und es können auch mal ein paar Tage
ohne Solarstrom, weil es regnet, überbrückt werden. Scheint die Sonne viele Tage kann die
Energie gespeichert werden, weil der Akku die viele Energie aufnehmen kann und der
Solarregler nicht gleich abschaltet. Damit hängt das Photovoltaikpanel nicht umsonst am Boot.
Falls man nur im Hafen seine Akku nachladen kann, hat man bei viel Kapazität mehr Seetage
zur Verfügung.


3.Wird die Akkukapazität von 200Ah auf 400Ah erhöht erhält man etwa 440Ah statt 400Ah,
wenn der Entladestrom sich nicht ändert. Der Innenwiderstand wird geringer und die Spannung
bricht weniger zusammen, wenn viel Energie, wie z.B. beim starten eines Verbrennungsmotors
benötigt wird.  Die Folge ist ein schnelles und zuverlässiges starten.
Die Kupferkabel müssen aber kurz und dick sein und die Kontakte sauber.

4.Eine große Kapazität hat auch den Vorteil, dass eventuell kein Laderegler vom
Photovoltaikpanel oder Windgenerator notwendig ist, weil der Ladestrom viel zu gering ist
um die Akkus zu überladen. Auf See bzw. unter Benutzung wird der Verbraucherstrom
meistens nur durch das Photovoltaikpanel verringert. Es entsteht in der Praxis oft
kein Ladestrom sondern nur ein geringerer Entladestrom, weil die angeschlossenen Geräte
die Energie sofort verbrauchen.  Als Skipper hat man die Akkuspannung jeder Zeit im Blick und
verhindert so notfalls eine Überladung der Akkus.
Die Energie und die Kosten, die sonst der Laderegler verbraucht, können wir nun selber verbrauchen.

Außerdem kann kein Laderegler versagen der nicht vorhanden ist.
Ein Solarregler soll neben dem Überlandungschutz bei Dunkelheit den "Rückstrom" vom
Akku in das Modul verhindern.
Der Entladestrom eines monokristallines Modul ist in der
Dunkelheit so gering, dass etwa 15 Minuten Sonne am Morgen ausreichen um die Verluste der
Nacht zu kompensieren. Ich hatte bei einem 45W-Panel etwa 2,5A Strom bei Sonne und nur 0,016A (16mA)

Entladestrom  bei Dunkelheit gemessen.   Da lohnt sich das abschalten bzw. ein Laderegler kaum.
Falls doch ein Solarregler benutzt werden muss,  sollte auf folgende wichtige Kenngrößen geachtet werden.
Der Eigenverbrauch sollte im µA-Bereich liegen. Maximal 1mA sollte vom Solarregler selbst verbraucht
werden.  
Der Spannungsbabfall im Ladebetrieb sollte im mV-Bereich liegen.  Bei z.B. 10A sind 200mV
maximaler Spannungabfall über den Ein- und Ausgang des Solarreglers ein akzeptabler Wert.  
Bei 1 A sollten es dementsprechend nur 20mV sein. Es gibt aber auch sogenannte MPP-Regler,
die versuchen die maximale Leistung aus dem Photovoltaikpanel zu holen. Hier führt die Spannungsmessung
leicht zu Fehleinschätzungen. Sie sind oft teurer und lohnen sich meiner Meinung nach nicht, denn sie haben
immer einen höheren Eigenverbrauch durch ihr ständiges schwingen und reduzieren den fraglichen Nutzen
nach der Suche des optimalen Leistungspunktes. Nur bei Photovoltaikpanelen mit einer hohen MPP-Spannung
ist auch ein erhöter Ladestrom mit diesen Reglern zu erwarten. Bei MPP-Spannung bis etwa 17V lohnen
diese Regler nicht.
Auch ist wegen den steilen Schaltflanken mit Störungen auf den Funkfrequenzen zu rechnen.

5. Die Akkubank muss nicht unbedingt "randvoll" geladen werden um das letzte Watt raus pressen zu können.
Das erhöht die Sicherheit für eine Überladung bzw. Auslösung des Schutzventils bei den guten gasdichten Akkus
gewaltig.

6.Also wenigsten 300Ah und ein 50W-Solarpanel sollte ein Segelboot haben, welches
nicht jede Nacht im Hafen liegt. Besser sind 500Ah und 150W-Solarenergie.
Dann klappt es auch mit dem Kühlschrank, Computer, Kurzwellentransceiver, TV, Sound- und Lichtanlage usw.


Ladegerät und Ladeendspannung
Das wichtigste am Ladegerät ist neben der eigentlichen Ladung,
der Schutz vor Überladung.
Die einfachen Ladegeräte die für die Autobatterien verkauft werden, dürfte es
nicht geben, weil sie keine Spannungsbegrenzung haben und so den Akku
zerstören können. Man kann so einen schlechten Lader nur benutzen, wenn
eine Spannungsbegrenzung eingebaut wird oder man mit einem DVM und einer Uhr daneben steht!  
Das Ladegerät muss den Akku mindestens bis auf 13,8V  mit einen begrenzten Strom
laden können.  Es muss kein konstanter Ladestrom sein, aber die Zeit verkürzt sich etwas.
Um den Akku in einer kürzeren Zeit voll zu laden wird die Ladespannung
höher gesetzt, z.B. 14,4V oder noch höher.  Diese zu hohe Spannung muss wieder reduziert werden,
wenn der Akku voll ist.  Das ist aber das Problem: Wann ist der Akku voll und wird nicht überladen?
Es sollte also schnell wieder auf  13,8V oder 13,6V  reduziert werden.
Spannungen über 14V dürfen nur kurzfristig für eine schnelle Ladung benutzt werden!
Auch dieser Punkt wird oft falsch verstanden, weil die Zeit außer acht gelassen wird.
Es ist einfach falsch, dass man ein Bleiakku nur mit einer Endladespannung von 14,4 Volt voll bekommt.
Richtig ist, das man den Bleiakku auch bei 13,6 Volt voll bekommt. Es dauert nur länger.
Es ist wieder so ähnlich wie mit einem Benzintank (Akku) und dem Druck (Spannung) von der Tankstelle.
Auch wenn es aus dem Hahn nur langsam rausläuft (Strom), wird der Tank igendwann voll.
Im Bleiakku sind es die Moleküle die sich irgendwann alle umgewandelt bzw. aufgeladen haben.
Auf Dauer von mehrere Tagen, sind also sogar 13,8V zu hoch.  Schon bei 13,0 Volt hört

man einen Akku gasen.  Einige Hersteller von Solarreglern haben dieses Problem richtig
erkannt und schalten das Photovoltaikpanel schon bei 13,6V ab, denn der Akku könnte überlanden
werden, weil er lange bei Spannungen von 13,2V  bis 13,6V sein kann, weil sich vielleicht Sonnenenergie
und Verbrauch über einer langen Zeit die Waage hält.
Der Ladestrom sollte meistens 15% der Kapazität nicht überschreiten.
Es reichen in der Praxis meistens 10% oder nur 5% völlig aus.
Man sagt: Zeit ist Geld. Hier ist es mal anders rum. Viel Zeit = Viel Geld.

unglaublicher Tipp
Es gibt noch einen weiteren Grund für die weit verbreitete, aber falsche Meinung, das ein Akku unbedingt
mit Spannungen über 14V geladen werden soll. Es ist die unterschiedliche Säurekonzentration,
wenn ein Bleiakku zu lange nicht bewegt bzw. durchmischt wird. Durch die Überladung entsteht eine
starke Gasentwicklung, die zum teilweisen durchmischen der Flüssigkeit im Akku führt. Es wird nun
der falsche  Schluß gezogen, das unbedingt Spannungen über 14V nötig sind im die volle Kapazität
zu erhalten. Das kann man ja schließlich sogar messen, erwiedern diese Überladungsvertreter.
Mit einer schädlichen Überladung wird aber nur ein positive Durchmischung erreicht.
Das Ganze könnte man aber schonender durch schütteln oder Lageänderung des Akkus errreichen.
Im Auto und einem Flüssigkeitsakku ist das durch einige kräftige Bremsungen schnell erledigt,
aber bei einem "Schönwetterskipper" mit seinem großen Boot und dem einmaligen senkrechten Einbau
durch eine Firma wird der Akku  dann nicht mehr bewegt. Auch bei einem AGM oder Bleigelakku
bildet sich  langsam eine unterschiedliche Konzentration der Säuredichte im Akku und er verliert langsam
an Kapazität und Innenwiderstand. Wem wundert es, wenn man dann im Akkuschrottraum eines Hafens
gut  funktionierende Bleiakkus aller Größen findet. Besonders die großen Akkus werden in den großen
Schiffen kaum bewegt. Aber nachdem sie mit dem Kran vom Boot geholt wurden und damit bewegt wurden,
sind sie plötzlich wieder ganz in Ordnung.  Also unbedingt die Akkus mal durchschütteln oder auf den
Kopf oder auf die Seite legen.  Manchmal hilft schon ein kräftiger Seegang. Mindesten im Winterlager die
Akkus umdrehen.


Temperatur
Überbewertet wird auch, meiner Meinung nach die temperaturabhängige Ladung.
Die "Fachleute" sind sich nicht mal über die richtige Endladespannung einig.
Von 13,6 bis 14,4V ? Oder wie lange und bis zu welcher Spannung sollte ein Bleiakku
aufgeladen? 14,3V bis 15,6V? Eine Minute bei 14,4V oder vier Stunden?
Und dann wird mit  -0,03V/Grad und Sensoren Werbung gemacht.
Was ist mit den 12V-Blei-Akkus die nur -24mV/Grad  oder sogar nur -3mV/Grad,
wie bei der NPL-Baureihe von YUASA statt  -30mV/Grad benötigen?

Wenn der Wert so wichtig ist, dann müsste er einstellbar sein.
Die Zuverlässigkeit sinkt zusätzlich durch den Mehraufwand.
Ich habe auch schon Werbung mit -0,04mA/Grad gesehen. Hier wurde also Spannung mit Strom
vertauscht  und ein angeblich wichtiger Wert mal schnell um 25% nach oben verschoben.  
Diese Verwirrung kommt von den falsch gelesenen Datenblättern der Akku-Herstellern.
Es gibt auch Akku-Hersteller die diese Werte erst garnicht angeben, denn sie sind grundsätzlich
für die Ladung unwichtig. Wichtig ist aber der Innenwiderstand des Akkus, der sehr
temperaturabhängig ist. Jeder Autofahrer kennt den Zusammenbruch der Spannung im Winter
beim starten. Kalter Akku = hoher Innenwiderstand und warmer Akku = kleiner Innenwiderstand.
Der sinkende Innenwiderstand bei steigenden Temperaturen erhöht den Ladestrom bei gleicher
Spannung am Ladegerät. Um den Ladestrom wieder konstant zu bekommen wird nun die
Ladespannung ein wenig reduziert. Das ist aber sinnlos wenn nicht sogar falsch, denn die Spannung
für einen vollen Akku hängt nicht von der Temperatur ab. Jetzt wird der Akku bei wärmeren
Temperaturen nicht ganz voll geladen. Besser wäre den Akku auf seine Endspannung zu laden und
das bei etwas erhöhten Ladestrom, der sogar die Ladezeit etwas verkürzen würde.
Machen Sie mal ein Test und messen am selben Akku die Ruhespannung und dann die Spannung
unter Belastung mit z.B. einer Scheinwerferlampe bei minus 10 °C und bei plus 30 °C.
Sie werden nur ein Unterschied der Ruhespannung von wenigen mV messen, aber einen deutlichen
Unterschied der Akku-Spannung unter der Last der Lampe.
 

Die Angaben der Akkuhersteller sind für 20 °C  bis 27 °C angegeben, also am besten den Akku

im Fußbodenbereich des Wohnraums verstecken. Also nicht dicht am Einbaumotor, Bug oder Heck.
Die Lebensdauer sinkt deutlich mit steigender Temperatur über 20 °C.
Bei 30 °C hat man etwa 5% Kapazität mehr und bei 10 °C sind es etwa 5% weniger.

Wenn die Temperaturkompensation so wichtig wäre, müssten vor allem die Fahrzeuge,
die von minus 20 Grad bis plus 60 Grad funktionieren sollen, einen Temperatursensor
eingebaut haben. Ich kenne kein Auto, wo die Akkutemperatur berücksichtigt wird.
Im Gegenteil, die Regler in machen Autos sind eine Schande für die Autohersteller.
14,4V oder oft mehr werden ständig auf die Akkus gegeben, egal ob der Akku dadurch
zu viel Ladestrom zieht, weil er leer war (100A-Lichtmaschine) oder ob er nach langer
Fahrt voll ist und sich tot kocht. Man erkennt einen schlechten Regler, wenn man immer nach
ein bis zwei Jahren einen neuen Akku kaufen muss.  Er könnte aber auch sechs Jahre und
mehr halten, wenn die Regler besser gebaut wären.  
Auch im Auto sollte man den größten Akku einbauen der reinpasst.


falsche Sicherheit
Man könnte auf die Idee kommen und ein Messgerät zu fordern, welches die restliche Laufzeit
des Akkus anzeigen soll, weil man das ja letztendlich wissen möchte.  
Diese Anzeige wäre aber nur  einigermaßen genau, wenn  entsprechend dem Strom
und der Zeit zusätzlich eine unterschiedliche Zeitbasis zur Messung
verwendet wird. Um so mehr Strom um so schneller müsste die Zeit vergehen!
Des weiteren müsste dieses Messgerät auch noch den Zustand des Akkus "wissen".
Eine solche  Anzeige täuscht durch den eindeutig digital angezeigtem Wert eine
Genauigkeit vor die  irreführend ist und damit zu Problemen führen kann.
Das Gerät kann auch nicht wissen was wir noch zu- oder abschalten werden.
Es errechnet die Zukunft mit den Werten der Vergangenheit.
Eine solches Messgerät wird leider teuer verkauft um Seglern das Geld aus der Tasche
zu ziehen.  Es reicht völlig aus ein Gefühl zu bekommen, wie lange mit welchen Strom
mein Akku durchhält. Mit der Zeit kann man allen Verbrauchern die Ströme zuordnen und
weiß genau ob ein Gerät laufen muss oder nicht.
Hat man z.B. zwei Tage die Akkubank halb leer gemacht (12,0V) und benötigt nun noch
drei Tage so muss man einen Verbraucher (vielleicht den Kühlschrank), ausschalten. 
Es ist immer gut für den Blei-Akku, wenn er nicht ganz leer gemacht wird.  Auch hierbei
lohnt sich die Parallelschaltung.
Ein zusätzliches handliches Digitalvoltmeter für Spannung, Strom und Widerstand bekommt
man schon ab etwa Euro 10,-  und das sollte immer an Bord  bzw.  im Fahrzeug  sein um
Kabel und Anschlüsse überprüfen zu können.